Die philippinische Folklore ist reich an Geschichten, die den Geist und das Herz der Menschen prägen. Oftmals unter Verwendung von Tieren als Protagonisten, erzählen sie uns Lehren über Moral, Respekt und den Umgang mit der Natur. Eine particularmente faszinierende Geschichte aus dem 4. Jahrhundert, die diesen Aspekten huldigt, ist “Der Zapote”.
In dieser Geschichte treffen wir auf einen alten Zapote-Baum, der sich in einem dichten Dschungel befindet. Er ist riesig und majestätisch, seine Äste erstrecken sich weit und bieten Schatten für die Tiere, die darunter Schutz suchen. Der Baum ist stolz auf seine Schönheit und seine Fruchtbarkeit, denn seine Früchte sind köstlich und begehrt.
Eines Tages erscheint eine junge Frau namens Maria am Fuße des Baumes. Sie ist durstig und erschöpft von ihrer Reise durch den Dschungel. Der Zapote-Baum sieht sie an und fragt: “Was wünschst du dir, kleines Mädchen?”. Maria antwortet, dass sie nur einen Schluck Wasser möchte, um ihre Durst zu stillen.
Der Baum aber lacht verächtlich und sagt: “Wasser? Ich bin ein Zapote-Baum, kein Wasserhahn! Meine Früchte sind wertvoll, nicht mein Saft. Geh und suche nach einem Bach!”. Maria ist enttäuscht von der Antwort des Baumes und wandert weiter.
Auf ihrem Weg trifft sie auf einen alten Bambusbaum, der ebenfalls Schatten spendet. Dieser Baum fragt Maria freundlich: “Was führt dich hierher?”. Maria erzählt ihre Geschichte und wie der Zapote-Baum sie verhöhnt hat. Der Bambusbaum seufzt und sagt: “Der Zapote ist arrogant und vergesslich. Er denkt nur an sich selbst und vergisst, dass er von den Menschen gepflegt wird.”
Der Bambusbaum schlägt vor, dass Maria Wasser in einem der Blätter sammelt, die wie kleine Schalen funktionieren. So kann sie ihren Durst stillen. Dankbar nimmt Maria seinen Rat an und füllt eines der Blätter mit Regenwasser.
Baumtyp | Charakterisierung |
---|---|
Zapote | Arroganter, egozentrischer Baum |
Bambus | Freundlich, hilfsbereit |
Die Geschichte vom Zapote zeigt uns die Bedeutung von Demut und Dankbarkeit. Der Zapote-Baum konzentriert sich nur auf seinen eigenen Wert und vergisst, dass er Teil eines Ökosystems ist, das von allen Lebewesen unterstützt wird. Die Tiere suchen seinen Schatten, die Menschen essen seine Früchte, und der Baum selbst benötigt Erde, Wasser und Sonnenlicht, um zu wachsen.
Der Bambusbaum hingegen versteht den Wert der Gemeinschaft und der gegenseitigen Hilfe. Er erkennt Marias Durst und bietet ihr eine einfache, aber effektive Lösung an. Durch sein Handeln lernt Maria eine wertvolle Lektion über Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft.
Die Geschichte vom Zapote bleibt bis heute relevant, denn sie erinnert uns daran, dass wir nicht allein sind und dass es wichtig ist, respektvoll mit unserer Umwelt umzugehen. Wenn wir wie der Bambusbaum handeln, können wir einen positiven Einfluss auf die Welt haben und eine Gesellschaft schaffen, in der alle Menschen respektiert werden.